Sozialer Wohnungsbau

Southern Rome

Corviale, Garbatella, Tiburtino, Tuscolano

Der soziale Wohnungsbau in Rom stellt eines der bedeutendsten Kapitel der Geschichte der urbanen Architektur im 20. Jahrhundert dar. Durch umfangreiche Programme wie das Istituto Case Popolari (ICP) und das INA-Casa-Programm wurde nicht nur der Mangel an Wohnraum bekämpft, sondern auch ein urbaner Wandel eingeleitet. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wurden Tausende von Wohnungen gebaut, die nicht nur auf die Wohnungsnot reagierten, sondern auch die Arbeitslosigkeit reduzierten und eine soziale Erneuerung förderten.

Mit einem klaren Bekenntnis zur sozialen Kohäsion und architektonischen Vielfalt entstand eine breite Palette an Wohnformen: von kleineren, gemeinschaftlich orientierten Siedlungen bis hin zu monumentalen Wohnblöcken. Die Quartiere Tiburtino und Tuscolano gehören zu den bekanntesten Beispielen dieser Qualität, in denen großzügige Grünflächen, lichtdurchflutete Wohnungen und offene Loggien das Leben der Bewohner verbesserten. Wo früher viele Menschen in beengten und feuchten Vierteln ohne Fenster lediglich einen Schlafplatz fanden, genießen sie heute helle, gut gestaltete Räume. Abends entspannen sie auf ihren eigenen Loggien und blicken auf die begrünten Innenhöfe: Eine bemerkenswerte Veränderung.

Ein kontroverseres Beispiel ist der Corviale, ein brutalistisches Gebäude aus Beton, das die Architektur der 1970er Jahre prägt. Diese provokative Megastruktur ist ein Symbol für die urbanen und sozialen Herausforderungen der Zeit. Ursprünglich als städtebauliches Experiment konzipiert, erweist sich der Corviale heute als fortlaufendes Labor für städtische Erneuerung dank zahlreicher sozialer und kultureller Initiativen.

Diese Bauten haben nicht nur das Stadtbild geprägt, sondern auch das italienische Kino des Neorealismus beeinflusst, das Bescheidenheit und das Alltagsleben in den Vordergrund stellte. Unsere Touren machen diese architektonische Geschichte erlebbar und zeigen, dass die transformativste Architektur Roms nicht immer laut oder ikonisch ist, sondern oft zurückhaltend, gemeinschaftsorientiert und zutiefst menschlich.

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Diese Tour führt ins Viertel Garbatella, eines der beliebtesten Stadtteile Roms, das für seine hohe Lebensqualität und seinen eigenständigen architektonischen Charakter geschätzt wird. Entstanden ist es durch das Istituto per le Case Popolari (ICP), eine öffentliche Institution mit begrenzten Mitteln, die mit der Aufgabe betraut war, Menschen umzusiedeln, die aufgrund faschistischer Abrissmaßnahmen ihre Wohnungen verloren hatten oder durch steigende Mieten verdrängt wurden. Garbatella entwickelte sich als städtebauliche Alternative zu monumentalen Großplanungen: Maßstabsgerecht, sozial durchdacht und mit einer klaren gestalterischen Vision. Geschwungene Straßen, gemeinschaftlich nutzbare Höfe und Fassaden im Stil des sogenannten Barocchetto Romano (einer lokal inspirierten, verspielten Neuinterpretation barocker Elemente) reagierten sensibel auf das Gelände und die soziale Struktur des Ortes.

Im Mittelpunkt dieser Entwicklung stand der Architekt Innocenzo Sabbatini, dessen Albergo Rosso gemeinsam mit benachbarten Wohnbauten eine eigenständige römische Lesart der Moderne formulierte. Diese Architektur ging der bekannten „heroischen“ Phase des Rationalismus voraus und bleibt ein weitgehend übersehener Beitrag zur europäischen Architekturgeschichte. Bescheiden im Maßstab, aber ambitioniert in ihrer Gestaltung, verbinden diese Bauten ein sozial orientiertes Leitbild mit typologischer Vielfalt und gestalterischer Präzision.

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Tour Details

  • Dauer: Halbtagestour

  • Transport: Zu Fuß

  • Sprachen: Englisch, Deutsch, Italienisch

  • Maximale Gruppengröße: 15

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